Bilder Quelle
Hallo Lutz,
anbei einige Berichte und Fragen.
Vor einiger Zeit waren wir im Schießkino um noch einmal, bevor es mit den
Bewegungsjagden losgeht, zu üben. Da RWS jetzt eine Munition für's Schießkino
raus brachte, und diese zum Einführungspreis von 12€/20Schuss zu erwerben war,
kauften wir die. Beworben wird die Munition mit „Super clean“(1). Nach dem
Kinobesuch war natürlich Putzen angesagt - mit dem Ergebnis, daß ich nach 80
Schuß putzte, als nach der Umstellung auf
Lutz Möller KJG. Nach 10 völlig verschmutzen
Propfen lies ich Robla Solo noch über Nacht einwirken, aber am nächsten Morgen
benötigte ich noch einmal 8 Propfen bis der Lauf sauber war. Mir kam das
ungewöhnlich viel vor, da selbst auf (Länger
schiessen, . . .) etwas anderes erzählt wird.
Länger schießen, besser trainieren!Hohe Schussfrequenzen sind sowohl beim Training im Schießkino als auch auf dem Schießstand Normalität. Sie führen nicht selten zu einer Überhitzung des Laufs mit der Folge, dass das Training unterbrochen werden muss. Auch Laufablagerungen sind bei intensivem Training mit herkömmlichen Patronen die Regel und erfordern eine zeitaufwändige Reinigung des Laufs. Mit CINESHOT ® sind solche Schwierigkeiten Vergangenheit. Das Geschoss ist mit einer Spezialbeschichtung versehen, um die Reibung im Lauf und damit die Lauferwärmung zu minimieren. Sie können also länger schießen und müssen den Büchsenlauf deutlich seltener reinigen! Quelle
Doch dann fand ich beim lesen der Packungsrückseite den entscheidenden Hinweis „Eine sorgfältig gepflegte Waffe hat eine längere Lebensdauer“. So ist es halt mit der Werbung. Aber wer will sich bei dem Kurs schon beschweren. Die Frage die ich habe, ist folgende. Kann man die Hülsen wiederladen? Diese sind ja von RWS und sollten damit gut sein. Jedoch sind nicht die RWS Buchstaben eingestanzt, sondern DAG (2).
LM: Warum nicht? Auch alte Dynamit Nobel AG (DAG)
Hülsen waren nicht schlecht
Am darauf folgenden Wochenende war die erste Jagd. Dazu mußte die Waffe noch
eingeschossen werden. Als Ziel diente ein alter, mit Steinsand gefüllter
Fetteimer aus Blech mit 35 cm Durchmesser. Nach zwei Ölschüssen mußte ich
lediglich zwei Klicks nach unten stellen, um auf die geforderten Werte zu
kommen.
Stoffwerte von Steinsand habe ich nicht, aber er
bremst scheinbar ganz gut. Alle Schüsse waren so zusagen Steckschüsse.
Eindringtiefe ~ 30 cm. Die Restbolzen und einige Splitter konnte ich bergen
(4+5). Ich denke aufgrund einiger Steinchen im Steinsand, sind die Restbolzen
nicht alle gleichmäßig. Dennoch meine ich, alles sieht so aus, wie es soll.
Dann folgte am Samstag die erste Drückjagd im Wald. Auch hier überzeugte das
Lutz Möller KJG. Ein einzelnes Kitz flog an mir
vorbei und verhoffte auf 100 Schritt an der nächsten Bestandskante
(6 im Hintergrund, wo es sehr hell ist).
Bums, dann lag es. Da es etwas spitz stand trat die Kugel rechts vor der Keule im weichen ein und am linken Blatt wieder aus(7).
Es lag im Knall. Außer einer geplatzten Bauchdecke (Kraftstoß?) und dem Blatt waren keine Zerstörungen von außen sichtbar. Also war die Wildbretentwertung wieder einmal zu vernachlässigen.
Einen Samstag später folgte die nächste Jagd auf
der ich eine Sau strecken konnte. Unsinnigerweise schoß ich 4 mal bis die liegen
blieb (Alle vier waren drauf, wobei ich die Reihenfolge nicht mehr genau weiß,
1x mittig, 1x tief, 1x Streifschuß re. Blatt und 1x von hinten in den Nacken).
Die Sau wurde nach dem ersten Schuß trotz deutlichen Zeichnens nicht langsamer
und so schoß ich weiter bis sie lag. In den Sekunden nach dem ersten Schuß bekam
ich es wohl er mit der Angst zu tun, so daß ich nicht mehr ausreichend dachte,
dem Stück nicht die Zeit zu sterben ließ. (Ich wollte Ralf O. die Nachsuche
ersparen ;-) seine Hunde und er waren es, die die Sauen auf die Läufe brachten.
Schön das die Kupferfreunde mehr werden.)
Die Woche darauf folgte ein Fuchs vom Ansitz.
Am vergangenen Donnerstag war ich dann noch mal schauen, ob sich die ein oder
andere Sau auch schon frühzeitig zeigen wollte. Also baumte ich um 20:15 Uhr
auf. Zum Einrichten kam ich nicht großartig, denn nach 5 Min. stand ein
einzelnes Stück da. Es zog zügig weiter und ich nutzte die Gelegenheit. Auf 40 -
50 m ließ ich fliegen. Ich blieb wohl im Schuß stehen, schwang nicht weiter mit
und erwischte den ♂ Überläufer (8+9) etwas
weit hinten. Nach dem Treffer ging er ab wie eine Rakete. Am Anschuß fand ich
leider keinen Schweiß, doch durch die Spur im taunassen Gras war die Fährte gut
zu verfolgen. Nach 30 m fand ich einen kleinen Tropfen und nach 50 - 60 m dann
Schweiß wie aus der Gießkanne.
Die Sau lag nach ~ 100 m. Sie war innen total
ausgeschweißt. Wie man auf den Bildern sieht, trafen Splitter die Lunge (10)und
auch das Herz(11).
Alle Ereignisse waren wie immer ohne besondere Vorkommnisse, also alles bestens.
Noch eine Frage habe ich. Was ist von dem Zeiss 2,5-10x48 / 4 zu halten? Ich
habe am Freitag eine Sauer 90 mit diesem Glas erworben und überlege jetzt, das
Glas auf der Waffe zu lassen und nicht mit dem älteren 2,5-10x52/ 4 zu tauschen.
So, dass war es dann mal wieder. Ich wünsche Dir noch einen schönen Tag. Beste
Grüße und Wdmh. Sebastian
Hallo Herr Möller,
Rohr frei ist lehrreich und meine Sauer 202 hat das Bad mit Salmiakgeist mit kleineren Streukreisen belohnt. Ich habe zusammengezählt und bin vor der Reinigung kaum auf 50 Schüsse gekommen - jagdlich wohlgemerkt. Dazu kamen gut 300 Stück CineShot. Die wiegen sicher schwerer.
Frage - CineShot bringt Zinn in den Lauf, wogegen Salmiakgeist angeblich hilflos ist. Haben Sie eine Idee, was man dem Lauf nach einem feurigen Schießkinobesuch Gutes tun könnte?
Viele Grüße … CF.Mittwoch, 2. März 2011 18:48
Moin CF,
Zinn ist als ein „Schmierstoff" für Flußeisen gedacht. Es verdampft auch leicht. Ic bin mir nicht sicher ob Zin wirklich stört. Jedenfalls erwarte ich von Kupfer- oder Messingjagdgeschossen Zinn wiede rmitzunehmen. Ob das nun wirklich wahr ist weiß ich aber nicht. In Maschinengewehren werden verzinnte Flußeisenmäntel in Massen durch die Rohre gejagt. Allerdings sollen Maschinengewehre auch ein bißchen streuen. Ob das Zinn auch Jagdbüchsen für den zielgenauen Schuß gut tut ist mir nicht bekannt oder geheuer.
Bei einem Geschoßwechsel dauert es immer ein Zeit, bis sich ein neues dauerhaftes Gleichgewicht einstellt. Daher schießen Waffen nach einem Geschoßwechsel erst für ein Weile schlechter als danach.
Waidmann Heil, Lutz Möller
… es gibt so viele Antworten auf
diesen Seiten - da muß ich einfach fragen, wenn ich's sonst nicht anders
herausfinden kann. Physik und Chemie des Schusses
werden spannender mit jedem Ding, was man neu versteht. Ich habe beim Zinn
zuerst auch nach dem Siedepunkt geschaut. Bei derart dynamischen Vorgängen ist
aber die Frage, was da in dem kurzen Zeitraum der Beschleunigung an komplexen
Dingen miteinander wirkt. Hoher Druck wirkt der Verdampfung wieder entgegen, die
Zinnschicht ist dünn, gibt also auch Wärme an das Geschoß ab, die Zeitspanne für
die Wärmeaufnahme ist extrem kurz usw. Messen kann man da nicht viel -
vielleicht nach dem Schuß, die Art der Ablagerung vom Zinn, vielleicht die
Mengen - aber so genau interessiert das natürlich auch kaum jemanden.
Mit dem „Kochrezept“ zur Entkupferung komme ich
schnell und gut klar. Mehr Gedanken mache ich mir mittlerweile um den Fraß im
Übergangskonus durch viel CineShot. Vor zwei Jahren hieß es im Jägerkurs noch -
kalt gehämmerte Läufe halten ein Jägerleben. Aber Schießkinos hat es früher
nicht gegeben und die Belastung durch Jagd ist ein Bruchteil verglichen mit dem
Warmschießen vor der Drückjagd …
Also - vielen Dank - für jede Antwort. Und viel Spaß beim Simulieren /
Optimieren - der Erfolg kann sich ja sehen lassen!
LM: Danke. Derzeit sich ich am Boden eines Sportgeschosses für die Uniformierten.
Der Nippel sieht wie eine Brustwarze aus. Man sagt, was gut aussieht - fliegt auch gut!
Aber echt sind die doch besser!
Gute Nacht … CF., Donnerstag, 3. März 2011 23:17
Hallo Lutz,
mit Teilnahme habe ich Teile Ihrer Internetseite
gelesen.
Mit meiner R8 verschieße ich entweder Cineshot oder
jagdlich RWS Evolution 11,9 Gramm. Die Trefferbilder
sind auf 100 Meter gleich, eine Umstellung ist nicht erforderlich. Ein Freund
von mir hat jetzt bei 20 Schuß Cineshot das Geschoß entfernt und durch RWS
Evolution 11,9 Gramm ersetzt. Der Preis reduziert sich hierbei von 3,10 Euro auf
2 Euro je Patrone. Das Schußbild ist identisch mit der original Evo Munition.
Was würde gegen den dauerhaften Einsatz dieser Jagdmunition sprechen ? Sind
Nachteile zu befürchten ?
LM: Zu RWS Evolution siehe da.
Zu Cineshothülsen siehe
Überlastete
Patronenhülsen, nämlich die DAG Hülse. Die RUAG Ammotec verkauft die
Cineshotmuntion für das Schießkino meiner Meinung nach mit Hülsen, die nicht für
das Wiederladen geignet sind, nämlicxh aus einem hellen, spröden Messing, das
nach wenigem Widerladen reißt. Sie werden als andder Munition nicht lange Freude
haben. Wenn Sie selbst Hülsen laden, besorgen Sie sich gute und behandeln die
pfelglich. Das zahlt sich mehr aus, als nur billig einzukaufen.
Gruß, Wolfgang Büker, Donnerstag, 4. August 2011 12:58