Der kleine Rest einer Nosler Ballistic Tip = Davon ist nicht viel übrig geblieben
Moin Herr Möller,
endlich ist die Zeit der 14 Std. Arbeitstage vorbei und ich kann mich wieder anderen Dingen widmen. Da Sie ja Anmerkungen zu anderen Geschossen als Ihren eigenen suchen, möchte ich gerne dazu beitragen über das einzige andere Geschoß zu berichten, daß ich neben dem Lutz Möller KJG noch benutze, das Nosler Ballistic Tip (BT).
Ich versuchte das BT in .223 Rem., .308 W. und 6,5x55 SM:
In der 223 Rem verwende ich 3,6 g Geschosse. Ich benutze die Waffe zum Üben auf dem Stand und zur Raubwildbejagung (Krähen, Elstern, Füchse), nicht aber zur Jagd auf Rehwild, da ich dem Geschoß hier nicht genug Reserven zutraue. Bei schlechten Schüssen ist kein Ausschuß zu erwarten. Das Stück ginge angeschossen ab und wäre mangels Schweißfährte ggf. nicht mehr zu finden. Solange ich andere Möglichkeiten im Waffenschrank habe, muß ich nicht diese unsichere wählen. Natürlich könnte ich verschiedene Geschosse verwenden, aber ich möchte nicht permanent Haltepunkte ändern und Kupfermunition ist mir für den Schießstand zu teuer. Also kam ich zum BT, weil die Präzision und die Wirkung auf Raubwild hervorragend ist.
Aus Kostengründen habe ich vor kurzem einen BT-Klon, das Sierra Blitzking mit Plastespitze ausprobiert und festgestellt, daß dieses Geschoß dem Nosler-Produkt tatsächlich sehr ähnlich ist. Messungen ergaben allerdings etwas größere Schwankungen im tatsächlichen Geschoßgewicht.
Hornet mit RWS TM | 5,6x50 R in RWS TM, .223" Rem Nosler BT und .223" Rem Sierra Blitzking.
Beschossenes Raubwild lag bisher ausnahmslos. Der Grund, aus dem ich .223" Rem auf dem Schießstand benutze, aber nicht wie alle anderen .22" Hornet war eine Preisfrage. Die .223" Rem als Fabrikmunition ist inzwischen günstiger zu haben!
Meine BBF 95 mit 6,5X55 SM wird mit 7,8 g BT gefüttert. Hier ist das Geschoß so gewählt, daß es gute Wirkung auf Rehwild hat und auch ein Überläuferchen bis 25 kg sicher streckt. Für mehr reicht dieses Geschoß dann wieder nicht mit größerer Sicherheit, aber mit einer Pirschbüchse stolpert man in meiner Gegend auch nicht über größeres Wild. Beschossene Rehe blieben bisher alle liegen wie vom Schlag getroffen. Fluchtstrecke keine. Treffer lagen bis auf einen in der Kammer. Kammer teils verwüstet. Die Ausnahme war ein mißlungener Trägerschuß der im Schädel des Stückes landete und dort erhebliche Zerstörung auslöste. Bei diesen Geschossen von Platzern zu sprechen kommt nicht von ungefähr. Ich erwägte mehrfach, hier auch ein Lutz Möller KJG einzusetzen, da ich die Waffe aber vielfach auch auf Raubwild führe, kommt mir ein Platzer nicht ungelegen.
Bei reinen Kammerschüssen auf Rehwild hat sich das Platzen des Geschosses nicht als nachteilig bzgl. der Wildpretentwertung erwiesen.
.308" W. BT | .308" W. Accubond | .308" W. BST und 6,5x55 BT.
In meiner Ansitzbüchse verwende ich das 9,7 g BT in .308W W. Hier habe ich mit 2 Abarten herumgeprüft, das normale BT und das Ballistic Silvertip (BST) als Gemeinwerk von Winchester und Nosler. Das BST hat tatsächlich bessere ballistische Eigenschaften als sein Bruder ohne Schmiere. Die Flugbahn ist gestreckter. Es ist allerdings nicht genauer, wie das die Werbung verspricht. Die Präzision ist auch in .308W W. sehr hoch. Meine Tikka schießt um 20 mm Streukreis. Die Wirkung auf Wild ist entsprechend der Schwedenmauser, allerdings reicht die Palette jetzt wieder etwas höher hinaus, was die Größe des Wildes angeht. Rehe liegen am Anschuß, Überläufer bis 50 kg ergeben Ausschuß. Die sichere Maximalreichweite liegt bei dieser Patrone so um 250 Meter. Die Wirkung auf Wild nimmt eher zu als ab, obwohl die Energie des Geschosses deutlich kleiner wird.
Die krumme Flugbahn des Geschosses muß allerdings bei solchen Schüssen mit Hilfe entsprechender Optik kompensiert werden, ohne Absehenverstellung geht da nichts.
Das Nosler Accubond habe ich im gleichen Geschoßgewicht wegen des besseren Penetrationsvermögens auch schon versucht, kam aber nie auf die Präzision des BT oder BST, obwohl die äußeren Eigenschaften gleich sein sollen.
Erstaunlich ist die Wirkung des Accubond bei Schüssen auf Stahl. Es durchdringt aus der .308" 10 mm Stahl aus 100 Metern, während das BT, wie kann es anders sein, zerplatzt. Da ich nur eine Ladung für jede Waffe will, bin ich dann der besseren Präzision wegen beim BST geblieben.
Das dritte Foto zeigt einen Rehbock, den ich aus 217 m mit BST beschoß.
.308" Win. 217 m BST Bock
Der Bock fiel um, als hätte ihn ein LKW gerammt. Ich befürchtete einen bösen Knochentreffer, hatte es aber tatsächlich mit einem ganz normalen Kammertreffer zu tun.
.308" Win. 217 m BST Bock Ausschuß
Das Bild zeigt den Ausschuß von innen, der etwa
die Größe eines 5 Mark Stückes hatte.
Als Ladung verwende ich bei der .308" W. inzwischen 3,05g
Vihtavuori N 540,
welches höher als
das "herkömmliche" N 140 nitriert ist und tatsächlich mehr Leistung (flachere
Flugbahn) als N 140 erbringt.
LM: Falsch. Das habe ich gleich mal
durchgestrichen. So kann ich das nicht stehen lassen.
Vihtavuori N
5xy Pulver sind überhaupt nicht höher nitriert als andere Pulver, eher weniger,
aber doppelbasig, sprich enthalten Nitrogylcerin.
Für Drückjagd, Ausland und Sauenansitz verwende ich ausschließlich
Lutz Möller KJG (noch alt) in
9,3x62.
Liebe Grüße, Jan Großterlinden, 22. September 2007 15:41
Tag Herr Großterlinden,
danke für Ihre Ausführungen. Billige Knaller für den Stand zu suchen, kann ich verstehen. Ich nehme dafür Kleinkaliber. die schießen auch. Weil die langsam sind übt das sehr. Das ging sogar mit einem Luftgewehr. der Preis wäre dann unschlagbar.
Aber daß Sie zur Jagd alle möglichen Gewehr und Munitionen durcheinander würfeln, fällt mir schwer nachzuvollziehen, gerade weil Sie die Möglichkeiten und Grenzen kennen. Mit unterschiedlichem Gerät unterwegs zu sein, heißt mit keinem Gerät schlafwandlerisch umgehen zu können. Statt sich mit der Vielfalt zu bereichern, begrenzen Sie ihre Möglichkeiten. Das muß mal klar gesagt werden. Vom billigen Schießstandknallen mal abgesehen würde die 9,3x62 KJG Munition alles zufriedenstellend erledigen, mit guter Wirkung, ohne große Zerstörung, von nah bis fern, sicher und mit Reserve. Das zusammen kann keine ihre andern Ladungen. Denken Sie mal drüber nach!
Waidmannsheil, Lutz Möller,
Sehr geehrter Herr Möller,
hier noch ein kurzer aber für mich wichtiger Nachsatz zum Thema
Ballistic Tip, den ich in meiner ersten
Email vergessen hatte. Schlußfolgerung aus dem Geschoßvergleich ist, daß im
Gegensatz zum Lutz Möller KJG das
Ballistic Tip gezielt eingesetzt werden will, um erfolgreich zu wirken. Es ist
keineswegs ein Anwärter auf die Bezeichnung „Eine
für Alles“. Ein an die zu bejagende Wildart
angepaßtes Geschoß führt aber auch beim BT zum (eingeschränkten) Ziel, da die
größeren Kaliber später oder träger ansprechen als die kleinen. Ein gezielter
Schuß ist beim BT deutlich wichtiger als beim
Lutz Möller KJG, da die
Tiefenwirkung gerade bei den kleinen
Kalibern gering ist.
Liebe Grüße, Jan Großterlinden, Samstag,
22. September 2007 18:03
Tag Herr Großterlinden,
ich weiß wovon Sie sprechen. Früher war ich auch mit solchen Zeug unterwegs. Natürlich können Sie ein Reh oder zur Not auch ein Schwein mit einem Geschoß breit in die Kammer töten, das gerade 5 - 6 cm eindringt. Ich war jahrelang mit dem Lapua Scenar in der 6,5x65 Patrone unterwegs, bis ich mal auf 300 m einen Hirsch spitz vor mir hatte, dem ich das Geschoß durch die Schulter in die Kammer hätte schießen müssen. Wegen der unzureichenden Eindringtiefe mußte ich den laufen lassen. Er ist dann noch mal hinter meinen Hochsitz längs gelaufen und hat mich angeknörrt. Danke das genügte. Mit dem 6,5 mm KJG kann ich alle Vorteile eines schnellen rasanten Geschosse genießen, ohne dafür die Nachteile dieser Weichlinge in Kauf nehmen zu müssen. Warum sollte ich heut wohl noch was anderes schießen, wenn ich doch weiß, wie es besser geht.
Die RUAG baut unter den Marken RWS, Norma, Geco Hirtenberger, 'zig Spezialgeschosse, wie man dort schreibt. Das bedeutet aber in der Regel bei dem angetroffene Spezialfall vermutlich nicht das dazu passende Spezialgeschoß (eingeschossen) geladen zu haben. Also hat man meist das falsche Spezialgeschoß dabei und lebt wieder mit unzumutbaren Nachteilen. Wozu?
Waidmannsheil, Lutz Möller,
Antwort auf Falsch
Sehr geehrter Herr Möller,
eigentlich mache ich Ihnen nur nach, was sie mir vormachen, nämlich mit
verschiedenen Waffen und Patronen zu schießen, manchmal einfach nur so aus Spaß
(dann natürlich nicht auf Wild). Das ich mit meinen Waffen nicht umgehen kann,
ist eine Vermutung von Ihnen, käme wohl auf einen Vergleich an.
LM: Ich erinnere mich nicht das zu Ihnen je gesagt zu haben. Sollte ich mich irgendwo so mißverständlich ausgedrückt haben, schreiben Sie mir bitte Text und URL, daß ich da ändere. Ich kann mich nicht erinnern, das je gedacht zu haben.
Das ich mit meiner 9,3x62 KJG Munition auf Krähenjagd gehe, hätten Sie wohl gerne, aus einem nicht ganz uneigennützigen Grund.
LM: Ich weiß ja nicht, wo und wie Sie jagen, aber wenn da Krähen sind, können da auch Füchse sein. Rehe und Schweine sind sowieso überall. Also warum soll man die nicht mitnehmen?
Mit dem N 540 haben Sie natürlich recht: Doppelbasig, nicht doppelt nitriert. Wie dumm von mir.
Jetzt werde ich allerdings wieder ein paar
Patronen basteln gehen. Keine Angst, sie sind aus Kupfer - für die
Drückjagdsaison.
Liebe Grüße, Jan Großterlinden, Samstag, 22. September 2007 18:56
Hallo Lutz,
heute habe ich mal mal wieder Geschosse verglichen. Aber zuerst kamen ein paar
Runden Tontauben mit dem Sohnemann. Früh übt sich...
Früh übt ich, der ein Meister werden will
Dann die Kataloge aufgestellt, ~ 65 cm für das 5,6 mm KJG, aber nur 50 cm für
das 5,6 mm 3,2 g Nosler Ballistic
Mauser 98 Sport mit 65cm Lauf in .22-250 Rem
5,6 mm KJG gegen Nosler Ballistic Tip
Bilder der Kataloge findest du im Anhang. Der Geschoßrest des 5,6 mm KJG wog noch 2,33 g plus 0,33 g Splitter. Vom Ballistic Tip wog der Rest 0,77g zzgl. 0,25g Mantelrest, siehe Bilder.
Das 5,6 mm KJG drang 52 cm in die Bücher ein und steckte am Ende schräg fest. Die großen Splitter drangen bis auf 45cm ein.
Das Nosler Ballistic Tip drang 30 cm in die Bücher ein.
Ich weiß, diese beiden Geschosse sind eigentlich nicht zu vergleichen las aber vor kurzem einen Beitrag in den Neuigkeiten über das Nosler Ballistic Tip, so dachte, daß es ggf. jemanden anrühren könnte.
Das 5,6 mm
KJG flog aus der .22-250
mit 37,5gr N202 und 1.225m /s das BT mit 38,4gr N203B und 1.195m/s.
Grüße aus Norwegen, Ronny, Sunday, September 23, 2007 8:35 PM
Die Ballistic Tip Bücher
Nosler Ballistic Tip 1
Nosler Ballistic Tip 2
Nosler Ballistic Tip 3
Ballistic Tip Schrott 1
Ballistic Tip Schrott 2
Ballistic Tip Schrott 3
Die KJG Bücher
Ein 5,6 mm KJG durchschlug das 1. Buch
Ein 5,6 mm KJG durchschlug das 2. Buch
Ein 5,6 mm KJG durchschlug das 3. Buch
Ein 5,6 mm KJG Loch im 3. Buch
Ein 5,6 mm KJG durchschlug das 4. Buch
Ein 5,6 mm KJG durchschlug das 5. Buch
Ein 5,6 mm KJG durchschlug das 6. Buch
Ein 5,6 mm KJG durchschlug das 7. Buch
5,6 mm KJG nach 52 cm Papier mit Splittern
5,6 mm KJG nach 52 cm Papier mit Splittern
5,6 mm KJG nach 52 cm Papier mit Splittern
Danke Ronny,
Gruß Lutz,
Hallo Herr Möller,
tief betrübt ob Ihrer harschen Kritik an meiner ungebührlichen Munition grämte ich mich solange bis ich von einem Menschen im fernen Norwegen las, der auch mehrere Gewehre besitzt und dort auch u. a. Nosler's BT verlädt. Motiviert durch dessen sehr eindrucksvollen Telefonbuchtest habe ich gegrübelt und heute sehr zum Unbillen meiner Gattin eine Jagd auf den gemeinen Cucurbita maxima veranstaltet.
Bild1
Dazu kaufte ich bei der Nachbarin 3 Stück dieses „Wildes“ zu 1 Euro pro kg. Der Kürbis hat, so meine ich hat eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Wildkörper, dort speziell mit der Kammer.
Bild 2
Einfach auf einen Kürbis zu schießen ist aber ein wenig plump, das Geschoß soll ja was leisten. In diesem Fall soll ein zusätzlicher Knochentreffer simuliert werden. Aus diesem Grunde nahm ich 10 mm Holz und stellte dies in Form eines Weinkastens vor und hinter den Kürbis.
Bild 3
Dann entfernte ich mich 75 m weit und suchte eine vernünftige Auflage in Form eines LKW 0,5 to Iltis.
Bild 4
Daraufhin beschoß ich das Ganze zuerst einmal mit 5,6 mm BT. Das Geschoß stieß mit knapp unter 1.000 m/s durch 10 mm Holz, was einen Knochentreffer simulieren sollte.
Bild 5
Danach trat es in den Kürbis ein. Dieser besteht aus einer lederartigen Haut und darunter 40 mm Fruchtfleisch. Im Inneren befindet sich ein sehr faseriges und luftiges Gewebe mit einigen Kernen. Mit etwas Vorstellungskraft kann man dies mit Lungengewebe vergleichen. Die Kerne muß man sich wegdenken, wobei sich in der Kammer des Wildes durchaus Knoten befinden, die fester sind.
Bild 6
Der Ausschuß aus dem Kürbis sieht so aus:
Bild 7
Danach wieder Knochen, ich meine natürlich 10 mm Holz:
Bild 8
Der Ausschuß hat einen Durchmesser von 20 mm. Das Geschoß durchschlug also 10 mm Holz, danach 3 mm lederähnliche Haut, danach 40 mm Kürbisfleisch, dann 150 mm luftiges Gewebe und danach wieder 40 mm Fleisch, 3 mm Haut und 10 mm Holz. Das Ergebnis im inneren des Kürbis ist sehr ansehnlich: Das luftige Gewebe ist vollständig zerstört. In Summe hätte ich nicht geglaubt, noch einen Ausschuß im hinteren Holz zu haben.
Bild 9
Im Inneren des Kürbis finden sich Geschoßreste:
Bild 10
Der Einschuß zeigt einen trichterförmigen Verlauf mit sehr steilem Expansionswinkel:
Bild 11
Der Ausschuß:
Bild 12
Jetzt soll der gleiche Versuch mit 9,3x62 Lutz Möller KJG alt durchgeführt werden. Geschossen wird aus der KR1:
Bild 13
Der Film im Anhang macht schon Spaß! Das Ergebnis vorweg: Das KJG hat des Kürbis durchschlagen! Hier der Einschuß im Holz:
Bild 14
Hier der Einschuß im Kürbis:
Bild 15
Der Einschuß ist deutlich größer als bei der 5,6 mm. Der Ausschuß ist noch deutlicher...
Bild 16
...und jetzt der Ausschuß im hinteren Holz:(#17)
Bild 17
Die gewaltige Druckwelle hat das komplette Brett aus dem Rahmen gerissen, der auf Grund seiner Massenträgheit stehen blieb. Das Loch in der Mitte kommt von der 5,6 nicht von der 9,3 mm. Der Kürbis innen sieht aus wie folgt:(#18)
Bild 18
Das „Lungengewebe“ ist wiederum zusammengefallen. Im Ausschuß finden sich Kupfersplitter:(#19)
Bild 19
Um der 9,3 mm gerecht zu werden, müßte ich mich auf die Suche nach einem
wahrhaft großen Kürbis machen, so ungefähr 1000 mm Durchmesser. Als
Knochenersatz müßten dann 50 mm Holz herhalten. Das Holz habe ich. Der einen
entsprechenden Kürbis findet, kann mich gerne besuchen.
Leider reicht meine Software nicht aus, den Film so zu kürzen, daß er auf den
entscheidenden Moment des Einschlags reduziert wird. Ich mußte den Auslöser
drücken, zu meiner Waffe laufen, schießen und wieder zurück, um den Film zu
stoppen. Wer Lust hat, kann ja mal die Zeit nehmen.
Natürlich entbehrt dies alles jeder wissenschaftlichen Grundlage und läßt keinen
Raum für Rückschlüsse auf das wahre Leben aber ist doch mal was anderes als
Telefonbücher.
Liebe Grüße, Jan G., Montag, 24. September 2007 19:40
Moin Jan und Ronny,
ihr seid prima! Danke für eure Hilfe. Sehr schön! Ja, Holz ist leider überhaupt kein Ersatz für Knochen, weil Holz leicht, luftig und wenig fest ist (jedenfalls Kistenholz wie Fichte o. ä.) Von der Festigkeit müßte es schon Weißbuche oder ähnlich hartes Holz sein. Vermutlich könnten tönernen Blumentöpfe Rippen wirklichkeitsnäher nachstellen, als eine weiche Kiste das kann. Als nächster Ersatz käme vermutlich Gips in Frage, der sich ja auch schön gestalten läßt.
Herzliche Grüße, Lutz,
Sehr verehrter Lutz,
heute nachmittag ereignete sich nun folgendes: Ich las deine Zeilen und griff den Hinweis auf die Feste des Holzes auf. Auch mir kam ja die Leistung des BT etwas zu gut vor. Also ging ich zu meiner Frau und bat sie um einen Besuch bei der Nachbarin. Sie weigerte sich anfangs, konnte aber mit dem Hinweis überzeugt werden, sie handele im Dienste der Wissenschaft. Die Nachbarin war vergrämt, weil diese gestern wegen lauter Ballerei hinterm Maisacker nicht zur Ruhe kam. Als meine Gattin ihr Begehr vortrug, weigerte sich diese anfangs, konnte aber dann mit dem Hinweis, es diene der Wissenschaft und mit 5,50 Euro zum Verkauf eines weiteren Kürbis verleitet werden.
Zurück zuhause berichtete ich dann von dem fehlerhaften Knochenersatz, daß Holz eben nicht ginge daher nun Blumentöpfe gefragt seien. Meine Frau rückte keinen Keramikkram heraus, also besuchte ich meine Mutter. Auch die trennt sich ungern von ihren Tonkrügen, konnte aber mit dem Hinweis, es diene der Wissenschaft überzeugt werden.
Zurück am Maisacker kam nun ff. Versuchsaufbau zustande (#1).
Ich brach aus dem Topf zwei gegenüberliegende Teile heraus und stülpte ihn dann über den Kürbis. Ich entfernte mich dann zu meiner altgedienten stabilen Auflage in Form eines LKW 0,5 to MIL und schoß auf das Gebilde.
Das Ergebnis war verblüffend (#2).
Die 10 mm Ton wurden durchschlagen und daraufhin in den Kürbis (wir erinnern uns
an 3 mm Haut und 40 mm Fleisch) ein 50 mm großes Loch gerissen.
Gespannt umrundete ich das Gebilde und sah das (#3).
Der Blumentopf war völlig unversehrt. Auch auf der Innenseite nichts zu sehen.
Der Kürbis hatte auf der Rückseite (#4) ein ganz kleines Loch von ~ 4 mm.
Ich konnte allerdings kein Geschoßrest finden, der dieses Loch verursacht hatte. Dafür aber ein Stückchen Tonscherbe.
Innen das gewohnte Bild völliger Zerstörung (#5).
Überall im Fleisch des Kürbis Schrapnellsplitter (#6).
Die gefundenen Reste waren max 3mm groß, im Durchschnitt 1 - 2 mm groß (#7).
Die Tonsplitter waren deutlich größer und verursachten entsprechenden Schaden.
Moral: Wie oben schon beschrieben wäre mir die Wirkung des 5,6 mm BT auf Rehwild zu ungewiß. Saubere Kammertreffer auf breit stehendes Wild außen vor gelassen reicht das Penetrationsvermögen bei einem Knochentreffer nicht aus und es passieren Sachen wie diese:
Bild 8 Abgekommenes Reh
Ein Stück Rehwild wurde beschossen, ging mit Knochentreffer am rechten Vorderlauf ab und wurde nicht gefunden. Der Lauf faulte ab, das Stück kam langsam ab und wurde dann Wochen später von einem Jagdkameraden, der dieses Foto schoß, endlich erlöst.
Vielleicht kann jemand zum Vergleich den gleichen Versuch mit einem
5,6 mm KJG machen? Hey Ronny, wachsen
in Norwegen Kürbisse?
Jan, Dienstag, 25. September 2007 20:15
Sehr geehrter Hr. Möller!
Wieso haben Sie sich nicht für eine kleinere
Plastikspitze, wie z. B. beim Nosler
Ballistic Tip entschieden. Hätte man dann nicht mehr Splitter bei gleichen
aerodynamischen Eigenschaften und mehr Wirkung am Wild? Sind die etwas höhere
Geschwindigkeit und Reichweite nicht vernachlässigbar?
Mit freundlichen Grüßen, MW, Mittwoch, 24. Oktober 2007 20:56
Tag MW,
bei gesteigerter Wirkung wären kaputte Rehe das unabwendbare Ergebnis. Nein! Das hatten wir schon. Mehr Zerstörung brauchen wir bei der Jagd nicht. Der Irrweg ist Geschichte. Zu viel kaputt machten auch der Zerstörer in 2005 in Namibia. Wollen Sie wirklich solche Zerlegerverwüstungen? Heute ist der Wirkungsquerschnitt bei vernünftigen 200 - 250 m³/s eingestellt.
Siegfried Hummel bedankte sich heute für die guten Leistungen des Lutz Möller Geschosses. Er jagt Murmel, Reh, Gams und Hirsche. Alle mit der kleinen .22-250. Das lütte 5,6 mm KJG langt dazu vollkommen. Seien Beute fiel am Platz oder binnen weniger Meter. Kaputt war fast nichts. Also ich bitt Sie, wozu wollen Sie mehr Wirkung?
Waidmannsheil, Lutz Möller,
Hallo Lutz,
als ich vor 5 Jahren in Havanna war, sah die Baustelle auch schon so aus.
Havana: Zerfall am Prado
Die sind offensichtlich nicht weitergekommen. Schlau ist dennoch, wer noch solange nach Kuba reist, wie nicht seine Nachfolger auf Castros Grab tanzen, weil dann die Amis zurückkommen werden in Scharen und das schöne Land davon auch nicht besser, nur teurer wird.
Heute vormittag habe ich mein neues Spielzeug vom Autohändler holen dürfen.
Noch Stunden nach der Ankunft zuhause hatte ich ein Grinsen im Gesicht.
Abends bin ich dann noch mal schnell auf den Hochsitz bei der gut angenommenen Kirrung. Nach zwei Stunden kam eine wilde Horde angestürmt und machte sich hungrig über den Mais her. Ich suchte das kleinste Stück aus der Rotte heraus und zielte auf 50 Meter bei halbem zunehmenden Mond mit Leuchtpunkt auf die Kammer des Stückes. Es brach auf den Schuß an Ort und Stelle zusammen und verendete sofort. Es handelte sich um einen weiblichen Frischling um 24 kg aufgebrochen.
24 kg Frischling
Die Patrone war eine 6,5X55 SM mit 48 gr N160 und 120 gr Nosler BT in Norma-Hülse.
Nosler BT Einschuß
Der Einschuß in die Kammer ist deutlich größer als der Ausschuß.
Nosler BT Ausschuß
Beim Eindringen wurden 2 Rippen durchtrennt, was
bedeutet, daß das Geschoß bereits in der 3 cm dicken Schwarte deutlich aufgeht. Die Lunge war zerstört, das Herz hatte einen Splitter abbekommen. Der Ausschuß kann nur von einem Geschoßrest herrühren, da er deutlich kleiner als der Einschuß ist. Leider habe ich aber keine Geschoßreste im Wildkörper gefunden.
Das Geschoß ist mit dem Frischling in Verbindung mit dem Kammertreffer an seiner
Leistungsgrenze angelangt. Größere Schweine werden keinen Ausschuß bringen.
Andere als Kammertreffer werden zu üblen Nachsuchen führen, weil bereits nach 3
cm Feist und Schwarte das Geschoß sehr weit aufgegangen ist und folglich keine
große Wirktiefe in Fleisch mehr haben kann. In der Kammer mit der Lunge reicht
es noch gerade, um diese zusammenfallen zu lassen. Da der Schußkanal sehr nahe
an der Wirbelsäule vorbei ging, war vielleicht auch ein Kraftstoß auf das ZNS im
Spiel. Diese Patrone, obwohl per Gesetz hochwildtauglich, reicht gerade für
Rehwild und Frischlinge, danach ist der Ofen aus.
Viva la revolucìon, Jan, Sonntag, 16. März 2008 01:11
Guten Abend Herr Möller!
Danke für die 6,30 mm KJG .257" Weatherby Ladedaten.
Der mäßige Erfolg bezieht sich eher auf die Treffer. Die Wirkung mit dem Ballistiktyp ist ab 100 m gut, unter 100 m z. B. ein Stück Rotwild auf 75 m sauber hinters Blatt, war kaum mehr zu verwerten.
Deshalb möchte ich jetzt ihre
Lutz Möller Geschosse nutzen. Sollte es am Treffen mangeln, würde ich Sie
bitten mir mitzuteilen, ob Sie noch Ladungen mit anderen Pulvern als das R904
haben. Es ist für mich keine Zumutung noch etwas zu warten, bis die
5,6 mm KJG wieder verfügbar sein
werden.
MfG, Roland Gruber, Mittwoch, 16. April 2008 21:04
Hallo Lutz,
nachdem ein Jagdkamerad vorgestern an seiner Kirrung einen
♀ Frischling schoß, schlug er mir
„unvorsichtigerweise“
vor, mein Glück doch auch einmal an dieser Stelle zu probieren. Das tat ich
dann gleich gestern. Ich bekam von dir die
6,5 mm KJG für meine
6,5x55 schwedisch Mauser und lud nach
deinen Daten mit N540 geladen.
LM: Siehe Vihtavuori Pulver.
Ursprünglich wollte ich der besseren Wirkung wegen zum Sauenansitz Lutz Möller KJG verwenden und die restlichen Ballistic Tip für Rehwild aufbrauchen. Leider schießen die KJG auf 50 m 11 cm tiefer als die BT's, so daß ich also doch meine Büchse mit Blei lud, als ich auf den Hochsitz kroch.
Es kam tatsächlich ein einsamer ♂ Überläufer spitz auf den Hochsitz zu. Dem schoß ich leicht schräg von vorn auf den Stich. Er zeichnete nicht, noch klagte er, sondern machte kehrt und floh in den nahen Wald. Dort fand ich ihn trotz gänzlich fehlender Schweißfährte nach ~ 50 m Flucht zusammengebrochen. Er war aufgebrochen 50 kg schwer. Aus Ermangelung an waidgerechtem Gehölz wurde mir später ein etwas seltsamer Erlegerbruch überreicht, den ich lieber in den Flintenlauf der BBF als an meinen nicht vorhandenen Hut steckte.
Laßt Blumen sprechen
Das Nosler Ballistic Tip durchtrennte auf der Einschußseite 6 Rippen bedingt durch den spitzen Schußwinkel, querte die Kammer, ließ die Lunge zusammenfallen und blieb ohne Ausschuß im Rippenfell der gegenüberliegenden Seite stecken.
Ballistic Tip Einschuß spitz von vorn
Ballistic Tip kein Ausschuß
Dabei löste sich der Bleikern vom Mantel.
Ballistic Tip - loser Bleikern
Der Geschoßrest hat 26 %, wenn man Kern- und Mantelrest zusammen wiegt.
Ballistic Tip Geschoßrest aus Steckschuß
Ballistic Tip | FLG | Lutz Möller KJG
Da auch dieser BT-Treffer in die Kammer wieder ohne Ausschuß blieb, bin ich froh, wenn bald Kupfer an die Reihe kommt. Die Brenneke Treibspiegel-Munition wird dabei immer nur als Behelf mitgenommen. Für seriöse Schüsse ist das nichts!
Liebe Grüße, Jan, Samstag, 19. April 2008 15:12
Hallo Herr Möller,
ich hätte eine Anfrage bezüglich ihrer
Lutz Möller Geschosse! Ich selbst verwende eine BBF in
7x64 und
.22" Hornet im
Einstecklauf! Ich verschieße aus der 7x64
das Nosler Ballistic-Tip Geschoß, das mir ein Bekannter geladen hat! Ich bin
aber nicht so zufrieden damit!
Da ich öfters auf Ihrem Platz bin, wollte ich
einmal fragen, ob ich die 7 mm KJG für die
7x64 bei Ihnen kaufen könnte, oder ob Sie mir sagen können, wo ich diese
erwerben kann!
LM: Na klar, über Email!
MfG, Sebastian Binder, Dienstag, 2. Dezember 2008 15:26
I have a 300 WSM shooting .125 gr. Nosler bullets at 4400 FPS. My 300 WSM is my primary varmint rifle. It has a 30" barrel 1:17 twist it only requires a 14 MOA variation from a 200 yard zero to 1000 yards. The rifle is a 0.140 MOA accuracy at 100 yards. The down side is it is still a low BC projectile so it is effected by wind drift, etc. But for shots out to 700 yards it is extremely accurate and very explosive on soft targets. Attached is a picture of a deer shot with it at 1005 yards. The shot placement wasn't perfect but it doesn't matter given the explosiveness of the projectile.
The Indian, 17th March 2009
Gönne Dir Munition der Lutz Möller GmbH vom Erfinder selbst.
Du wirst keine bessere finden.